Los geht es ab Dorfplatz in Richtung Neutralstraße. Linker Hand sehen wir ein imposantes Blausteinhaus welches ursprünglich dem Lehen Bruynaire gehörte. Etwas weiter sieht man die hintere Fassade der alten Post sowie einige Ziegelstein-Wohnhäuser der Beschäftigten der preußischen Eisenbahngesellschaft. Am Ende der Straße geht es scharf links, am Hotel und Casino "Fritz Braun", in die Bahnhofstraße. Hier erläutern Tafeln Wissenswertes über den preußischen Grenzbahnhof. Nach etwa 200 m geht es links einige Tritte runter. Wir halten uns links aufwärts bis zur "Alten Schule, dem Gemeindehaus und der Pfarrkirche "Maria Heimsuchung“.
- Das älteste Anwesen des Dorfes war Teil des Lehens Bruynaire (Mitte des 18. Jahrhunderts). Im Jahr 1747 erhielt Major Jean-François de Reul dieses Lehen vom Herzog von Limburg für seine Verdienste und ließ bis 1765 ein imposantes Herrschaftshaus aus Blaustein errichten. Seit 1994 steht dieses Haus unter Denkmalschutz. Damals wurden in unmittelbarer Nähe auch vier Gehöftee errichtet, von denen heute jedoch keines mehr existiert.
- Mitte des 19. Jhdt. entstand der 1. Grenzbahnhof Europas. 1887 gewann dieser Standort so an Bedeutung, dass ein Umbau seitens der königlich Preußischen Staatsbahn geplant und umgesetzt wurde. Der Eisenbahnverkehr wurde zu Gunsten von Welkenraedt 1965 stillgelegt. 1982 wurde das Bahnhofsgebäude abgerissen.
- Postamt Herbesthal: Herbesthal besaß schon 1852 ein Postamt im Hotel Herren. 1907 wurde das neue Postamt im Renaissance Stil erbaut. 1920 wurde das Gebäude von der belgischen Verwaltung übernommen. Von 1920 bis 1935 war das Postamt die zweitwichtigste Postbetriebsstelle Europas. Während des 2. Weltkrieges wurde der Postdienst eingestellt. 1945 übernahm der belgische Postdienst den Betrieb wieder auf.
- Alte Schule 16.11.1881 mit nur einem Klassenzimmer. Eine zweite Klasse kam 1892 hinzu. Die neue Schule wurde 1939 eingeweiht
- Der Bau des Gemeindehauses wurde 1888 beschlossen und bestand aus 2 Dienstwohnungen, administrativen Räumen für Bürgermeister und Diensttuenden Polizeibeamten sowie 5 Zellen.
- Die Pfarrkirche „Marie Heimsuchung“ wurde 1901 eingeweiht und 1912 von der Kapellen- zur Pfarrgemeinde erhoben. Im selben Jahr wurde auch ein protestantische Betsaal eingeweiht (Neutralstraße neben Bäckerei Schreiber).