Im 18. Jahrhundert kam es zu einem gesellschaftlichen Wandel: Der bis dahin herrschende Adel wurde langsam von bürgerlichen Geschäftsleuten abgelöst. Hatte der Adel seine Macht und Reichtum mit prunkvollen Schlössern zur Schau gestellt, so machten die Geschäftsleute dies nun mit der Errichtung herrschaftlicher Häuser.
Das Haus Orley ist ein gutes Beispiel für diesen Wandel. Während die Burg oberhalb des Hauses langsam verfiel, errichtete die Familie Orley an ihrem Fuße einen Prachtbau. Über dem barocken Türrahmen aus Rechter Schiefer findet sich das Wappen der Familie und das Jahr seiner Errichtung 1747. Das Haus Orley kann für die damaligen Verhältnisse als Luxusbau bezeichnet werden: Es gab Toiletten im Haus, eine Heizung und besonders große Fenster. Selbst die rote Farbe der Fassade war teuer und dokumentiert den gesellschaftlichen Status der Familie Orley. All diese Details waren zur damaligen Zeit nicht üblich und kosteten einiges an Geld. Das Haus wurde aus Bruchstein errichtet und dann verputzt. Die Einfassungen der Fenster und Türen sind aus Rechter Schiefer gestaltet. Der Keller, eine Feuerstelle in der Küche, und zahlreiche Vertäfelungen im Inneren stammen vermutlich aus einem Vorgängerbau.