Der Göhltalviadukt überspannt mit einer Gesamtlänge von 1107 Metern und einer Höhe von 52 Metern das Tal der Göhl bei Moresnet. Er war zeitweise die längste Eisenbahnbrücke im belgischen Eisenbahnnetz. Der Viadukt ist Teil der Verbindung zwischen dem deutschen Ruhrgebiet und dem Hafen in Antwerpen. Er wurde während der deutschen Besatzung Belgiens im Ersten Weltkrieg im Auftrag der deutschen Militärbehörden erbaut. Für den Bau wurden ungefähr 14.000 Arbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt. Viele von ihnen überlebten die anstrengende und gefährliche Arbeit nicht. Der Rohbau wurde in unvorstellbaren sieben Monaten fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde er 1940 durch belgische Soldaten zerstört, um den anrückenden deutschen Truppen den Vormarsch zu erschweren. Unter erneuter deutscher Besatzung wurde der Viadukt repariert, aber 1944 von deutschen Soldaten wieder zerstört, dieses Mal, um den anrückenden alliierten Truppen den Vormarsch zu erschweren. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden rund 70 % des Güterverkehrs zwischen dem Hafen in Antwerpen und Deutschland über den Viadukt abgewickelt. Heute überqueren täglich rund 80-100 Güterzüge meist nachts den Viadukt.