Die Geschichte von Schloss Lontzen reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Damals stand an gleicher Stelle ein wuchtiger Wohnturm, der 1288 im Limburgischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Dessen wehrhaftem Nachfolgebau ereilte 1702 im Spanischen Erbfolgekrieg ein ähnliches Schicksal. Die Ruine wurde 1746 abgerissen und an ihrer Stelle ein zweiflügeliges Schloss mit acht Achsen und 50 Räumen errichtet. Um 1845 ließ die damalige Eupener Eigentümerfamilie den spätbarocken Bau dem Zeitgeschmack entsprechend umgestalten. Ein weiterer Eigentümer fügte den Erker an der Nordwestfassade hinzu, der als Kapelle diente. Ein Großbrand im Jahre 1970 fügte dem historischen Gebäude schwere Schäden zu. Unter anderem fielen das Treppenhaus und schmuckhafte Holzvertäfelungen dem Feuer zum Opfer. In der Folge kaufte ein Aachener das ausgebrannte Schloss und ließ es weitgehend originalgetreu wieder aufbauen. Daher wirkt der Bau heutzutage mit dem ins Auge stechenden Erker, den Wassergräben und der von einem schmiedeeisernen Geländer flankierten Zugangsbrücke so, wie ihn seine bürgerlichen Bewohner im 19. Jahrhundert umgebaut haben. Das Anwesen ist in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.