Im 16. Jh. wurde der heutige spätgotische Bau, offenbar an Stelle eines Vorgängerbaus, an den älteren Turm angebaut. Im 18. Jh. wurden die gotischen Spitzbogenfenster, dem Geschmack der Zeit entsprechend, zu Rundbogen umgewandelt.
Das Innere wurde ganz mit barockem Mobiliar ausgestattet.
Das Kirchenschiff wird von einem bemerkenswerten gotischen Netzgewölbe überragt. Die zahlreichen Schlusssteine sind Ausdruck hiesiger Volkskunst. Zu erkennen sind Darstellungen eines Kruzifixes, eines betenden Engels, des hl. Jakobus des Älteren im Pilgergewand und mehrere Blüten. Die auffallend großen Schlusssteine des Chores bilden in ihrer Ausführung einen Gegensatz zu denen des Schiffs. Die Deutung der beiden Darstellungen ist unklar.
Ein Kleinod gotischer Schnitzkunst ist die Gruppe der Anna Selbdritt aus dem 15. Jh. Diese Kölner Arbeit zeigt die Wirtzfelder Pfarrpatronin Anna mit ihrer Tochter Maria und ihrem Enkel Jesus. Die Gruppe ist in einer neugotischen Nische befestigt.
Die hl. Apollonia
Sie erlitt 249 den Märtyrertod. Die Heiligenlegende kennt zwei Fassungen. Während eines gewalttätigen Angriffs gegen die Christen wurde Apolonia trotz ihres untadeligen Lebenswandels von einer Menschenmenge angegriffen und nach ihrer Weigerung, den Göttern zu opfern, mit Steinen auf die Wange geschlagen, bis ihr die Zähne ausfielen. Nach anderer Überlieferung riss ihr ein Henker die Zähne einen nach dem anderen mit einer Zange aus. Neben der Märtyrerpalme und einem Buch erkennt man sie an ihrem Hauptattribut, einer Zange mit Zahn. Sie wird bei Zahnschmerzen angerufen.
Die Orgel wurde 1970 durch die Merksteiner Orgelbauanstalt Sankt-Willibrord (D) errichtet und umfasst ein Hauptwerk, ein Rückpositiv und Pedal mit insgesamt 14 Registern.