Der Truppenübungsplatz Elsenborn wurde 1894 für die preußische Armee angelegt. Damals gehörte Elsenborn zur preußischen Rheinprovinz und war somit Teil des Deutschen Kaiserreichs. Die ersten Soldaten wurden in Zelten und auch bei Bauern im Dorf einquartiert, bevor ab 1895 das „Lager Elsenborn“ mit diversen Gebäuden entstand: Wohn- und Schlafräumen für die Soldaten, Stallungen, einem Postamt, Futterbaracken für Tiere, einer Badeanstalt usw. Hier konnten zeitweise bis zu 5000 Soldaten und 1500 Pferde beherbergt werden. Von 1895 bis 1939 verband eine Schmalspurbahn das Lager mit dem Bahnhof Sourbrodt. Sie wurde vornehmlich genutzt für den Transport von Hafer, Gerste und Stroh für die Pferde sowie für den Transport der Soldaten, die die Geschäfte und Gaststätten im nahe gelegenen Sourbrodt aufsuchten. Die heutige Verbindungsstraße zwischen Elsenborn und Kalterherberg (D) wurde zwischen 1913 und 1915 als Umgehungsstraße angelegt. Während des Ersten Weltkrieges wurden auch russische Gefangene als Arbeitskräfte beim Bau der Straße eingesetzt. Die ursprüngliche direkte Wegführung durch das Übungsgelände ist noch heute gut sichtbar. Der Truppenübungsplatz liegt nördlich der Ortschaft Elsenborn, ist 28 km² groß und eines der größten Übungsgelände der belgischen Streitkräfte. Aufgrund der militärischen Nutzung wurde die Ausbringung von Düngemitteln und die Aufforstung der Heideflächen mit Fichten verhindert. Diese Umstände und die regelmäßigen kontrollierten Flächenbrände haben dafür gesorgt, dass die vor 200 Jahren für alle Dörfer der Hocheifel typischen Bärwurzwiesen und Heideflächen erhalten geblieben sind. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten haben hier einen Rückzugsort gefunden.