Die 1912 von der preußischen Regierung eröffnete Bahnlinie von Weywertz nach Jünkerath wurde aus militärischem Interesse erbaut, um den Truppenübungsplatz Elsenborn an die Eisenbahn anzubinden. Auf dem Gebiet der Gemeinde Bütgenbach waren für die Streckenführung insgesamt 12 Brücken erforderlich. Das Bütgenbacher Viadukt war das bedeutendste Bauwerk der Strecke. Mit seinen sechs Bögen, einer Höhe von 30 Metern und einer Länge von 104 Metern verband das Viadukt die Seitentäler Kolberg und Burgfelder.
Schon im Ersten Weltkrieg wäre die Brücke 1916 beinahe durch einen russischen Spion gesprengt worden. Ein weiterer erfolgloser Versuch einer Sprengung erfolgte 1940 durch belgisches Militär. Der einrückenden Wehrmacht sollte diese strategisch wichtige Bahnstrecke nicht in die Hände fallen. Die Sprengung konnte durch eine deutsche Sondereinheit vereitelt werden.
Beim Rückzug der Wehrmacht aus Belgien wurden dann alle Brücken doch noch zerstört. Am 13. September 1944 sprengte ein deutsches Kommando zwei Pfeiler des Bütgenbacher Viaduktes. Die belgische Eisenbahn SNCB setzte das Viadukt instand und bereits im März 1946 rollten erneut Züge über die wiederhergestellte Brücke. Im Mai 1952 wurde die Strecke Weywertz – Jünkerath dann für den Personenverkehr geschlossen.
Der Güterverkehr, vor allem Holz- und Kohletransporte, wurde noch bis Anfang der 1980er Jahre aufrechterhalten. Ab 1982 wurde die Strecke stillgelegt. Im Oktober 2004 passierte der letzte Zug, eine touristische Sonderfahrt mit Triebwagen, den Viadukt.
Drei Jahre später wurden die Gleise entfernt und seit 2014 können Rad- und Wandertouristen auf dem Ravel L45a die Aussicht über das Warchetal zwischen Kolberg und Burgfeldern genießen.