Eupen - Moorenhöhe
Die Moorenhöhe ermöglicht einen hervorragenden Blick auf die Unterstadt, die im 19. Jahrhundert das Zentrum der örtlichen Tuchindustrie war.
Die betuchte Stadt Eupen
Seit 1680 wurden in Eupen feine Stoffe hergestellt, die durch ihre hohe Qualität international bekannt waren. Die Tuchfabrikation hat somit früh das Stadtbild Eupens geprägt. Unter Napoleon und der anfänglichen Industrierevolution entstand entlang der Flüsse Weser und Hill ein neuer Stadtteil mit hochmodernen Betrieben. Am Ende der französischen Periode arbeiteten 7.000 von etwa 9.600 Einwohnern in der Wollverarbeitung, mit ihren Färbereien, Spinnereien und Webereien. Der Export von Stoffen war die Grundlage für den Reichtum der Eupener Kaufmannsfamilien. Einige von ihnen setzten sich im 18. Jahrhundert mit prächtigen Patrizierhäusern in Ober- und Unterstadt ein Denkmal. Der Erfolg der Tuchindustrie ging einher mit dem sozialen Fortschritt – so entstanden Arbeitersiedlungen, Kindertagesstätten, eine Gewerbeschule und das Wetzlarbad.
Orte von Interesse
Panoramatafel Eupen Moorenhöhe
Die Panoramatafel Eupen Moorenhöhe bietet einen hervorragenden Blick auf die Unterstadt und erklärt u.a. die Bauten aus der Blütezeit der Textilindustrie (19. Jahrhundert). Die 15 km langen Wanderstrecke "Eupen rundherum" führt an dieser Tafel vorbei.
Wesertalsperre
Vier Kilometer vom Eupener Stadtzentrum entfernt erhebt sich über dem Zusammenfluss von Weser und Getzbach eine gigantische Betonwand: Die Wesertalsperre, gebaut in den Jahren 1936-1942 und 1946-1949. Die Sperrmauer ist einschließlich Bodenveranke¬rung 63 Meter hoch, bei einer Stauhöhe von 57 Metern. Weserbach, Getzbach und Hillbach speisen ihr Wasser ein. Bei Vollstau beträgt die Oberfläche des Sees 126 Hektar. Der Stausee versorgt Eupen, das Herver Land, das Lütticher Umland und die Domäne von Sart Tilman mit Trinkwasser. Es wird nicht gepumpt, sondern fließt durch eigene Schwerkraft bis Seraing. Selbst in trockenen Jahren kann eine durchschnittliche Trinkwasserversorgung von 71.500 m3 gewährleistet werden. Durch ein am Fuße der Staumauer errichtetes kleines Wasserkraftwerk, dessen Jahresleistung 3 bis 4 Millionen Kilowattstunden beträgt, wird die nähere Umgebung mit Strom versorgt. Um eine Verunreinigung des Wassers zu vermeiden, steht das gesamte Niederschlagsgebiet unter Schutz. In den letzten Jahren hat sich die Wesertalsperre aufgrund der zahlreichen Freizeitangebote zu einem Ausflugsziel entwickelt, das besonders bei Wanderern und Radfahrern beliebt ist. Der Wasserlehrpfad begeistert Technikfans. Kletterer kommen ebenfalls auf ihre Kosten, da der frühere Aussichtsturm in einen Climbing Tower umfunktioniert wurde. Zur Stärkung bietet sich ein Besuch des Bistros und Restaurants „Besucherzentrum Wesertalsperre“ an. Von der Terrasse ist die Aussicht auf See und Talsperre umwerfend. Kleine Be¬sucher können sich außerdem auf dem großen Spielplatz vergnügen.
Naturzentrum Haus Ternell
Das Naturzentrum “Haus Ternell” liegt im idyllischen Hertogenwald unweit des Naturschutzreservates „Hohes Venn“ und ist idealer Ausgangspunkt für ausgiebige Wanderungen durch Venn- und Waldlandschaft. Zur Einstimmung zeigt ein naturkundliches Venn- und Waldmuseum heimische Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Umfeld und erklärt die Entstehung des Hohen Venns. Das Café-Restaurant verwöhnt mit regionalen Spezialitäten, hausgemachtem Kuchen und belgischen Bieren.
Naturschutzgebiet Hohes Venn
Das Hohe Venn, französisch Hautes Fagnes, ist ein in Europa fast einzigartiger Biotop. Bis zu acht Meter tief reicht die Torfschicht. Das Hohe Venn gleicht über weite Flächen einem gewaltigen Schwamm. Der Zugang ist streng geregelt. Wo er erlaubt ist, führen Bohlenstege und markierte Wege sicher durch eine Naturlandschaft, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Der Blick schweift im Frühjahr über Wildnarzissenwiesen und Wollgrasbüschel, im Sommer über Tümpel, auf denen Wasservögel ihre Brut aufziehen, im Herbst über rostrote Heideflächen, im Winter über eine sibirisch anmutende Eis- und Schneewüste. Durch das raue Klima mit einer Durchschnittstemperatur von nur 6,1°C sind zahlreiche sehr seltene Pflanzenarten Nordeuropas und der Gebirgsregionen sowie des atlantischen Raums hier heimisch. Pfeifengräser stecken ihre Pilzkopfbüschel zusammen. Flatterbinsen wogen im Wind. Moosbeere, Rosmarinheide, Beinbrech bilden einen krautigen Pelz. Dabei ist die Vennlandschaft, so wie wir sie heute kennen, größtenteils unter dem Einfluss des Menschen entstanden. Weidewirtschaft, das Roden von Wäldern und der Torfabbau haben offene Räume geschaffen. Noch bis ins Mittelalter war das Hohe Venn zu 90 % mit Laubwäldern bedeckt. Etwa ab 1840 wurden viele Heideflächen mit Fichten bepflanzt. Um die verbliebenen Hochmoore samt ihrer Fauna und Flora zu schützen, ist seit 1957 eine Fläche von 4500 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die sensibelsten Zonen sind gesperrt, zu anderen ist der Zugang nur in Begleitung eines anerkannten Wanderführers erlaubt.
Hertogenwald & Lehrpfade
Die Umgebung von Eupen ist eine einzigartige Naturlandschaft. Der Hertogenwald südlich von Eupen gilt als Tor zum Naturschutzreservat Hohes Venn. Mit seinen 12.300 ha ist der Hertogenwald eines der größten geschlossenen Hochwaldareale in den Ardennen. Er begeistert auch Familien, etwa mit dem Wald- und Erlebnispfad „Foxy“ (2,5 km) oder dem Wassererlebnispfad (1 km) beide an der Eupener Wesertalsperre
Pfarrkirche St. Josef
Die St. Josef Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Kölner Dombaumeisters Statz erbaut. Sie ist das bedeutendste Denkmal des Historismus in Eupen. Dieser neugotische Stil ist einzigartig. Das Mittelschiff hat eine Höhe von 15,75 m während die Seitenschiffe nur 7,60 m hoch sind. Die wuchtigen Pfeiler stehen in keinem rechten Verhältnis zur Größe der Kirche, wurden aber in dieser Form durch Baumeister Statz entworfen. Das Fenster im linken Querschiff zeigt Episoden aus dem Leben des hl. Josef und im Maßwerk die sieben Gaben des hl. Geistes: Weisheit, Verstand, Wissenschaft, Rat, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht. Die Kanzel wurde1864 in Roermond geschnitzt und zeigt eine schöne Darstellung der Bergpredigt. Der linke Seitenaltar zu Ehren der schmerzhaften Muttergottes ist ein Geschenk der Frauen und Mädchen Eupens aus dem Jahre 1864. Der Hochaltar wurde 1864 zu Ehren der Allerheiligsten Dreifaltigkeit errichtet. Links die Statuen des hl. Nikolaus, des hl. Josef, rechts die des hl. Johannes des Täufers und des hl. Lambertus, Patrone der Eupener Kirchen. Der rechte Seitenaltar zeigt eine Darstellung der Gottesmutter mit dem Jesuskind, die dem hl. Dominikus den Rosenkranz reicht. Dieser Altar, ursprünglich dem hl. Severus geweiht, ist ein Geschenk der Eupener Weber. Die Statue der Gottesmutter (G. Breuer - Aachen 1875) wird in jedem Jahre zum Mai-Altar hergerichtet. Im Fenster des rechten Querschiffes sind Szenen aus dem Leben des hl. Josef zu sehen, der überall bescheiden im Hintergrund steht. Auf die christlichen Tugenden wird im Maßwerk dieses Fensters hingewiesen. Die Orgel wurde 1874 von den Unterstädter Werkmeistern gestiftet und 1929 in der heutigen Form mit der Statue der hl. Cäcilia erneuert.
Tuchmacherhaus
Das stattliche Bürgerhaus in der Haasstr. 1-3 aus dem 18. Jahrhundert verfügt über drei großzügige Geschosse und wurde lange von der Kauf¬mannsfamilie Römer bewohnt.
Kammgarnwerke
Die Gebäude der ehemaligen Spinnerei zeugen von der rasanten Entwicklung zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Hier wurde nicht mehr kleinteilig geplant, sondern eine weitläufige mehrstöckige Anlage im einheitlichen und bemerkenswerten Stil mit roten Ziegelsteinen gebaut. Es wurde die modernste Kammgarnspinnerei Europas, die bis Ende der 70. Jahre produziert hat. Heute ist der Bau Bestandteil des Gebäudekomplexes der "Kabelwerk Eupen AG".
Kabelwerk Eupen
Hinter den früheren Kammgarnwerken liegen die Gebäude der heutigen „Kabelwerk Eupen AG“. Von einer Seilerei auf der Neustraße wurde das Unternehmen zu einem der führenden Hersteller im Kabelbereich in Europa. Das Unternehmen zählt 900 Beschäftigte.
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