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Blick auf Schönberg und das Ourtal

Schönberg und der Frosch mit dem Karren…

Schönberg ist in einer hügligen Wald- und Wiesenlandschaft eingebettet und erstreckt sich entlang der Our mit ihren zahlreichen Feuchtbiotopen. Von der Burg Schönberg auf dem Dorfhügel ist beinahe nichts übriggeblieben. Mehrere Schautafeln geben jedoch einen interessanten Einblick in die bewegte Geschichte der Ortschaft. Warum die Schönberger auch Frösche genannt werden, liegt an einem Volksfest, das von 1951 bis 1996 stattfand - einem Froschrennen, welches aber aufgrund des Tierschutzes eingestellt worden ist.

Orte von Interesse

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Panoramatafel Schönberg

Am Standort der Tafel am Ortseingang der Ortschaft Amelscheid sagte der belgische König Baudouin 1967 bei einem Besuch der Region: „Wissen Sie eigentlich, in welchem Paradies Sie hier leben?“ Das Panoramafoto aus der Vogelperspektive bringt Ihnen die Umgebung und ihre typischen Merkmale näher. Vom Radweg, der Schönberg mit der international prämierten Vennbahntrasse verbindet, sind es lediglich 700 Meter bis zur Tafel. Jedoch handelt es sich dabei um einen Anstieg von 70 Höhenmetern. Wanderer sollten den kurzen (ca. 300 Meter hin u. zurück) und beschilderten Abstecher zwischen Wanderknotenpunkt 14 in Schönberg und 30 in Amelscheid zur Panoramatafel auf jeden Fall nicht verpassen

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Ourtal

Die Our ist ein Mittelgebirgsbach, der sein Wasser aus über 600 Quellen sammelt. Sie entspringt bei Losheimergraben auf belgischem Gebiet und verläuft zu einem großen Teil entlang der belgisch-deutschen bzw. luxemburgisch-deutschen Grenze. Nach ungefähr 100 Kilometern mündet die Our in die Sauer. Insbesondere am Oberlauf fließt die Our weitgehend unberührt und bildet Mäander, die für zahlreiche Arten Lebensraum sind. Das kühle und sauerstoffreiche Wasser der Our ist ideal für Bachforelle, Groppe und Bachneunauge. Selbst die seltene Flussperlmuschel hat hier einige Vorkommen. Erlen, Birken und Weiden wachsen am Ufer der Our und befestigen es. So entsteht ein idealer Lebensraum für zum Beispiel die Wasseramsel, einen der wenigen Vögel, die schwimmen und tauchen können.

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Nordic Walking

Im oberen Ourtal bietet der Nordic Walking Park mit vier verschiedenen Routen durch wunderschöne Landschaften optimale Voraussetzungen für das Nordic Walking. Die Routen verfügen über unterschiedliche Längen zwischen 5,3 und 13,5 Kilometern, sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade. Auf einer Ausgangstafel wird über die verschiedenen Strecken informiert. In der Gaststätte „Zum Burghof“ können kostenlos Nordic-Walking-Stöcke geliehen werden.

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Großweberbachtal

Das Naturschutzgebiet Großweberbach umfasst über 20 Hektar Bachauen. Die dort erhaltenen Feucht- und Bärwurzwiesen sind wichtiger Lebensraum für zahlreiche Arten und gleichzeitig Relikt aus bäuerlichem Landbau in früheren Zeiten. Die nährstoffarmen Böden im Bachtal wurden von den Bauern im Frühling mit Quellwasser gewässert und erhielten dadurch wichtige Nährstoffe. Im Spätsommer wurden sie dann gemäht, was dazu führte, dass sich an diesen Stellen eine ertragreiche Mähwiese bilden konnte. Zusätzlich konnten sich durch diese extensive Nutzung eine originelle Fauna und Flora bilden. Um diesen wertvollen Naturraum zu erhalten, hat die Naturschutzvereinigung Natagora mit ihrem lokalen Ableger Natagora/BNVS zahlreiche Parzellen am Großweberbach aufgekauft und kümmert sich um die Pflege des Gebietes. Das Großweberbachtal kann auf zahlreichen Wanderrouten erkundet werden.

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Stollen am Ufer der Our

Der Stollen in der Langerbach am Ufer der Our ist nur im Eingangsbereich zugänglich. Er stammt vermutlich aus der Schönberger Bergbauzeit und könnte ein Versuchsstollen gewesen sein. Im Volksmund wurde in früheren Zeiten überliefert, dass er ein Geheimweg zur Burg sei. Diese Deutung gilt aber als wenig wahrscheinlich. Während der Ardennenoffensive im Zweiten Weltkrieg diente der Stollen den Schönberger Einwohnern als Schutzraum.

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Ehemalige Burg

Die Herrschaft Schönberg wurde durch die Fürstabtei Prüm gegründet und vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert mit einer Burg befestigt. Im Jahre 1689 zerstörten Truppen Ludwigs XIV. die Burg. Sie befand sich oberhalb des Ortes auf einem Hügel. Dort sind einzig einige Mauerreste, ein Teil des Burggrabens und ein gotisches Fragment der Burgkapelle verblieben. Letzteres befindet sich heute im sogenannten Herrjottsjärtchen am ehemaligen Standort der Burgkapelle, alle anderen Überbleibsel befinden sich größtenteils auf Privatgelände. Einige Relikte der Burg sind im Hotel Schmiede zu sehen: Das Mauerwerk des Hotels besteht komplett aus Burgabriss, im Café wurden Deckenbalken verbaut und in der Theke wurde ein Wappen eines früheren Kurfürsten eingemauert. Um den Burgberg, jedoch noch innerhalb der Ringmauer, lebten die freien Bürger. Der Sage nach erlaubte Graf Otto den ärmsten Bauern im 14. Jahrhundert, sich hier anzusiedeln, um seine „Bauernkrieger” immer um sich zu haben. Diese Wohnzeile trägt heutzutage die Bezeichnung „Bürgerschaft“ und erinnert damit an die hier ansässigen Bauern. Als Erinnerung an diese bedeutende Zeit der Ortschaft, ist an ungefährer Stelle des damaligen Standortes der Burg ein symbolhafter Turm samt Infotafel errichtet worden.

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König-Baudouin-Platz

Am König-Baudouin-Platz nahe der Kirche befindet sich ein Denkmal zu Ehren der amerikanischen Soldaten, die rund um Schönberg im Zweiten Weltkrieg gefallen sind oder in Gefangenschaft gerieten. Schönberg war im Dezember 1944 Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen den Truppen des Deutschen Reiches und amerikanischen Einheiten. Nach einer schnellen Gegenoffensive der Deutschen blieb für 7000 amerikanische Soldaten keine Alternative zur Kapitulation. Es war die umfangreichste Kapitulation der Amerikaner auf dem europäischen Schlachtfeld. Mehr als 200 der gefangen genommenen Soldaten überlebten die katastrophalen Bedingungen in der Kriegsgefangenschaft nicht. Neben dieser historisch wichtigen Gedenkstätte befinden sich am Platz auch ein Spielplatz sowie ein Holzpavillon in Form eines Sonnenschirms, der zum Entspannen und Picknicken einlädt.

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St.-Georg-Pfarrkirche

Die im Jahre 1828 nach Plänen des berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel fertiggestellte Pfarrkirche von Schönberg wurde zu Beginn der Ardennenoffensive, am 16. Dezember 1944, schwer von Granaten getroffen, wodurch ein Neubau notwendig geworden war. Dieser wurde 1962 eingeweiht. Bis zur ersten Messe in der neuen Kirche fanden die Gottesdienste erst im Saal Schröder anschließend in einer Notkirche statt, welches heute als Pfarrheim dient.  Das Mauerwerk der neuen Kirche ist in Bruchstein gehalten, der Turm hat eine Höhe von 20 Metern. Die hohen farbigen Fenster wurden mit moderner Bleiverglasung versehen. Im Inneren der Kirche fallen neben den Fenstern und dem damals sehr modernen Kreuzweg besonders der Chorraum mit der Kommunionbank und dem Altar aus schwarzem belgischem Marmor auf, wie auch der 75 Kilogramm schwere Tabernakel aus Stahl, dessen emaillierte Türen mit 35 Bergkristallen verziert sind. Unter dem dekorativen Schalldrücker befindet sich ein Holzkreuz mit einer Christusfigur aus versilbertem Kupfer aus dem Jahre 1961. Im hinteren Teil der Kirche in der Taufkapelle befindet sich die Pieta von Schönberg, eine Marienfigur. Sie stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und konnte aus der Burgkapelle gerettet werden. Eine weitere Besonderheit der Kirche ist der Nothelferaltar aus dem 19. Jahrhundert in Form eines Flügelaltars (Klappaltar) im Chorraum. Der Flügelaltar ist eine in Mitteleuropa verbreitete besondere Art eines Altaraufsatzes, bei dem der feststehende Altarschrein durch mehrere Flügel geschlossen werden kann. Der Nothelferaltar in Schönberg besteht aus zwei Flügeln, zwei Rückenplatten und 16 Gemälden der 14 Nothelfer sowie zweier Engel. Die Nothelfer waren Heilige aus dem 2. bis 4. Jahrhundert. In der Mitte des Altars befindet sich eine Statue des Pfarrpatrons St. Georg, die zirka 1850 gestaltet wurde.

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Lourdes-Grotte en Kalvarienberg

Die Grotte „Unsere Liebe Frau von Lourdes“ wurde 1938 von Pfarrer Franz Darcis angeregt. Der Schönberger Geistliche hatte den Wunsch geäußert, eine bescheidene Lourdesgrotte im Pfarrgarten anzulegen. Innerhalb der Gemeinde entstand daraufhin der Plan, eine öffentliche Pilgergrotte zu errichten. So begann man mit Hacke und Schaufel, eine Grotte in den Berg zu graben. Dieses Vorhaben erwies sich als sehr mühsam, so dass man entschied, eine flämische Firma mit der Fertigstellung der Grotte zu beauftragen. Auf der Anhöhe hinter der Grotte wurde ein Kreuzweg angelegt, der zunächst aus den sieben Fußfällen Schönbergs bestand. Später wurde eine ganze Anlage daraus gemacht. Heute werden die 14 Stationen das Jahr über von mehreren Familien aus Schönberg und der näheren Umgebung gepflegt. Das Ensemble wurde 1939 eingeweiht. Kalvarienberg und Grotte sind jährlich am 15. August (Maria Himmelfahrt) Ziel zahlreicher Pilger zu einer Nachmittags- und Lichterprozession.

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Fußfälle

Die sieben Fußfälle, die ursprünglich am Friedhof und anschließend von 1938 bis 1995 in unmittelbarer Nähe der Lourdes-Grotte standen, wurden 1995 zum heutigen Standort unterhalb des Kalvarienbergs hinter dem Pfarrheim versetzt. Sie bilden einen verkürzten Kreuzweg. Den Namen hat diese Andachtsform erhalten, weil die Beter an jeder der sieben Gedenkstationen niederknieten und beteten. Der Gang zu den Fußfällen war ein Sterbebrauch. Überliefert ist, dass sieben junge Mädchen („Jungfrauen“) oder sieben Nachbarskinder für eine gute Todesstunde eines Sterbenden beteten.

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