Holzheim
Römerwall, Schmuggel und Ardennenoffensive
Die bewegte Geschichte einer Grenzregion
Von rätselhaften Spuren der Römer bis zu Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges: Bei dieser Panoramatafel tauchen Sie ein in die bewegte Geschichte einer Grenzregion.
Orte von Interesse
Panoramatafel Holzheim
Die Panoramatafel samt Schutzhütte befindet sich unweit des Wanderknotenpunkts 84 und bietet eine traumhafte Aussicht bis weit in die deutsche Eifel und bis ins 34 km entfernte Heinerscheid in Luxemburg. Bei dieser Tafel in Holzheim steht die bewegte Geschichte der Grenzregion im Mittelpunkt.
Holzheim – Römerwall
Dieser mit Buchen bestandene Erdwall soll ein Überbleibsel eines römischen Heerlagers sein. Der Wall samt Graben ist stellenweise bis zu 8 m breit und auf einer Länge von etwa 200 Metern gut im Gelände zu erkennen. Seine Scheitelhöhe liegt zwischen 1,5 und 2 Meter. Auf einer Fläche rechts neben dem Wall, die etwa 700 m lang und 400 m breit ist, sollen sich zudem Reste einer ehemaligen Befestigungsanlage befinden. Diese Vermutung muss jedoch noch durch ausstehende Ausgrabungen bestätigt werden. Der Wall steht seit dem 6. Juli 1998 unter Denkmalschutz. Zu den Funden aus der näheren Umgebung gehören Hufeisen eines Maultiers sowie Tonscherben, die in die Römerzeit datiert werden.
Lanzerath - "U.S. Memorial"
In der Morgendämmerung des 16.Dezember 1944 werden 18 US Soldaten des 394. Rgt. für Aufklärungs-und Spionageabwehr ausgesucht. Sie sollen Augen und Ohren des Regiments sein. Sie beziehen Stellung in Schützengräben nordwestlich von Lanzerath. Gegen 05.30 Uhr werden sie von massiven Artillerie-Feuer geweckt. Die Ardennerschlacht hat begonnen. Einige Stunden lang blockieren sie die deutschen Fallschirmjäger des 9. Fallschirmjäger-Rgt. Den amerikanischen Soldaten ist die Munition ausgegangen. Sie werden gefangen genommen und nach Lanzerath in ein Wirtshaus gebracht. Gegen 23 Uhr kommt ein deutscher Offizier in das Haus, in der sich Leutnant L. Bouck & seine Männer befinden. Es ist der SS Oberst Jochen Peiper der wissen will, warum er einen ganzen Tag verloren hat...Er ahnt nicht, dass der 20jährige junge US Leutnant mit 15 Soldaten den deutschen Vorstoß aufgehalten hat. Am nächsten Tag mussten die Gefangenen nach Stadtkyll marschieren. Von dort sind sie dann in Gefangenenlager nach Hammelburg (per Zug) transportiert worden. SS Oberst Peiper hat erst viel später die wahre Geschichte herausgefunden. Der Aufklärungszug wurde später in seiner Heimat wegen seiner Tapferkeit hoch dekoriert.
Grenzen & Schmuggel
Der Grenzverlauf zwischen Belgien und Deutschland ist gut an den Windrädern auf der deutschen Seite zu erkennen. Seit der Öffnung der innereuropäischen Grenze gibt es keinen Schmuggel mehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg war jedoch der Tausch von Kaffee aus Belgien gegen Wertsachen oder Alltagsgegenständen aus Deutschland für viele Bewohner auf der deutschen Seite überlebenswichtig und für die belgischen Bürger ein willkommener Zuverdienst. Die Ware wurde in umfunktionierten Kleidern, in Krankenwagen oder in den Reifen von Lastwagen geschmuggelt. Immer wieder wurden auch die Zöllner bestochen.
Treeschland
Bis 1794 gehörte der Ort Manderfeld und die umliegenden Weiler zum Kurfürstentum Trier. Diese historische Zugehörigkeit findet sich nicht nur in der Bezeichnung „Treeschland“, sondern auch in der Nutzung des an der Mosel beliebten Buntsandsteins. Dessen rote Farbe unterscheidet sich deutlich vom blauen Schieferstein, der in vielen Gebäuden des übrigen südlichen Ostbelgiens anzutreffen ist. Dieser Landstrich war bis 1795 Teil des Herzogtums Luxemburg.
Weckerath
Die Endung des Ortsnamens auf „rath“ deutet auf eine sogenannte Rodesiedlung hin, mit der die Franken vom 5. bis zum 8. Jahrhundert neues Siedlungsland erschlossen. Erstmals Erwähnung findet der Ort im Jahr 1538 als Weckerode. Die Panorama- und Höhenwanderung "Manderfeld - Entlegenes Land" aus der Broschüre "Genusstouren" führt an dieser Ortschaft vorbei. In Weckerath beginnt der Abstieg bis an den Quellbach der Our. Am anderen Ufer erhebt sich Manderfeld stolz auf der Anhöhe.
Manderfeld
Manderfeld liegt im oberen Ourtal, zwischen den Höhenzügen der Schneifel und des Losheimergrabens, umgeben von 17 Weilern und Dörfern. Die gesamte Umgebung ist ein hervorragendes Wandergebiet. Rund 200 km ausgeschilderte Wege führen durch Wälder und Felder, über Höhenwege mit wunderschönen Panorama-Aussichten und durch wild-romantische Täler. Nicht nur im Sommer ist Manderfeld beliebt, auch im Winter hat der Ort wegen seiner Höhenlage von über 500 m viel zu bieten - etwa Loipen für Langlaufski oder geführte Schneeschuhwanderungen.
Manderfeld: St.-Lambertus-Pfarrkirche & Kreuzweg
Wie die Kirchen von Büllingen, Amel, Thommen und Neundorf steht die Manderfelder Pfarrkirche möglicherweise auf den Grundmauern eines fränkischen Königshofs. Die Pfarrkirche ist ein einschiffiger Bruchsteinbau aus dem 16. Jahrhundert. Der Westturm ist wesentlich älter. Das Wappen des Trierer Kurfürsten Richard von Greiffenclau (außen am Turm) weist auf eine Stiftung hin. Neugotische Hochaltäre Nach zahlreichen Umbau- und Renovierungsarbeiten der Kirche im Laufe der Jahrhunderte sind die rund 100 Jahre alten neugotischen Hochaltäre 2011 wieder an ihrem ursprünglichen Standort aufgebaut worden. Seitenkapelle In der Seitenkapelle der Kirche befinden sich neugotische Statuen (1903) der vier Evangelisten mit ihren typischen Attributen: Matthäus mit dem Engel (symbolisiert das Menschliche), Lukas mit dem Stier (Opfersymbol), Markus mit dem Löwen (Glaubensstärke), Johannes mit Adler (Symbol für das Geistige). Es bestehen allerdings verschiedene Auslegungen für die Attribute. Die Empore ist durch eine Inschrift auf das Jahr 1781 datiert. Auf dem ehemaligen Friedhof hinter der Kirche befinden sich 14 Stationen eines Kreuzweges auf mannshohen Rotsandsteinsäulen. Im Jahr 1765 wurden die Bildstöcke von den Pfarrangehörigen gestiftet. Die barocken Reliefs zeigen den Leidensweg Christi; auf der Rückseite ist jeweils der Name des Stifters vermerkt. Ungewöhnlich ist die Darstellung der 14. Station in Form einer Grablegungsgruppe, die in einem kleinen Bauwerk untergebracht ist. Dieses Bauwerk wird im Volksmund Siebenschläfer-Häuschen genannt.
Igelmonder Hof
Der Ursprung dieses denkmalgeschützten Gebäudes ist nicht bekannt. Ein römisches Becken im Keller des Hofes lässt jedoch vermuten, dass hier schon in der Antike eine Siedlung bestand. Unter preußischer Herrschaft wurde der Hof zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausgebaut.
Ehemalige US-Radarstation
Die US-Radarstation „Prüm Air Station“ auf dem Höhenzug der Schneifel wurde in den 1950er Jahren errichtet und diente der Kommunikation zwischen der NATO, dem US-Verteidigungsministerium und den US-Streitkräften in den umliegenden Militärbasen Bitburg und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz. Die Radarüberwachung war die Hauptaufgabe dieser Station. Dabei ging es weniger um Feindbeobachtung als um die Koordination von Start und Landung der eigenen Maschinen. Mit dem Ende des Kalten Krieges verlor die Radarstation ihre Bedeutung. Sie wurde 2004 geschlossen.
Holzheim
Dieser kleine Ort hat eine lange Geschichte. Vermutlich gab es die Siedlung schon zu Zeiten der Römer und wurde der gegenwärtige Name erst später eingeführt. Darauf deutet zumindest der Römerwall hin, der sich außerhalb der Ortschaft in Richtung Honsfeld befindet. Dieser mit Buchen bestandene Erdwall soll ein Überbleibsel eines römischen Heerlagers sein. Im Jahr 1387 finden sich Belege für eine kleinadelige Familie namens von Holzheim, deren Burghaus wahrscheinlich hier stand.
Schneifel
Die „Schneifel“ ist ein etwa 15 km langer und etwa 2 km breiter Höhenzug in der rheinland-pfälzischen Eifel. Sie ist ein sogenanntes Rumpfgebirge, das durch seinen hohen Quarzgehalt von der Erosion nur bedingt abgetragen werden konnte. Die Bezeichnung deutet eine Schneise bzw. einen Höhenweg an, der wohl schon zu römischer Zeit begangen wurde. Die Bedeutung „Schnee-Eifel“ für ein größeres Gebiet entstand erst im 19. Jahrhundert. Die Schneifelhöhe ist ein alter Grenzraum. Hier grenzten seit dem Mittelalter Herrschaftszonen unterschiedlicher Höfe, Klöster, Herrschaften, Bistümer und später Nationalstaaten aneinander. In der Ardennenoffensive war die Schneifelhöhe Ausgangspunkt einer erfolglosen deutschen Offensive Richtung Antwerpen mit tausenden Toten. Überbleibsel des Westwalls (Höckerlinie, zerstörte Bunker) sind mancherorts noch sichtbar. Die höchste Erhebung der Schneifel ist das 697,3 Meter hoch gelegene Wintersportgebiet „Schwarzer Mann“, der dritthöchste Berg der Eifel nach der Hohen Acht und dem Erresberg. Die gleichnamige, überlebensgroße Holzstatue erinnert an die Köhler und die Holzkohle, die früher hier hergestellt wurde.
Schneifel - Früherer Sendemast des ZDF
Der UKW-Sendemast wurde 1965 auf dem Schwarzen Mann bei Bleialf errichtet und befindet sich 690 Metern über dem Meeresspiegel. Die ursprünglich 223 Meter hohe Stahlrohrkonstruktion wurde 2010 auf 105 Meter gekürzt. Durch die Abschaltung des analogen terrestrischen Fernsehens wurde die volle Höhe nicht mehr benötigt.
Medendorf
Das Denkmal erinnert an ein bewegendes Auswanderer-Schicksal. Christian Elsen aus Medendorf verließ 1882 im Alter von 12 Jahren seine Heimat, um sich seinem zuvor in die USA ausgewanderten Onkel anzuschließen. Unter widrigen Umständen sparte er die Kosten der Überfahrt seiner Eltern und Geschwister nach Amerika zusammen, die zehn Jahre nach seiner Ankunft erfolgte. Anfang der 1920er Jahre fasste er den Entschluss, die Eifel wieder zu besuchen und an der Stelle, wo sein Vaterhaus gestanden hatte, ein Denkmal zu Ehren Marias zu errichten. Die Granitblöcke wurden in den USA verarbeitet und per Schiff, Bahn und Pferdefuhrwerk an den heutigen Standort gebracht.
Herresbach
Herresbach und seine umliegenden Wälder laden zum Wandern ein. Der Fernwanderweg GR 56 führt ebenfalls durch die Ortschaft. Verschiedene Aussichtspunkte, besonders das sogenannte „Holzauge“, bieten einen einmaligen Blick auf das Ourtal, das deutsch-belgische Grenzgebiet und die Schneifel.
Heinerscheid (L): Windräder
Die acht Windräder stehen im 30 km entfernten luxemburgischen Heinerscheid.
Wallerode - BRF-Sendemast
Der Sendemast hat aus Gründen der Flugsicherheit einen orange-weißen Signalanstrich. Die 100 Meter hohe Stahlkonstruktion steht zwischen Medell und Wallerode, in einem Waldstück auf dem Gebiet der Gemeinde Amel. Von hier aus sorgt sie für eine zuverlässige Übertragung des Programms des Belgischen Rundfunks.
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